Gesundheit

Impfungen

Allgemeines

Unter einer Impfung verstehen wir ein unempfänglich (=immun) Machen des Körpers für gewisse Krankheiten. Dazu wird ein Impfstoff (=Vakzine) verwendet, der den Erreger dieser bestimmten Krankheit in abgeschwächt-lebender Form oder in abgetöteter Form enthält. Die in den Körper injizierte Vakazine bewirkt eine Reaktion im Immunsystem, das heisst, es bilden sich Antikörper. Der Organismus kann somit den Krankheitserreger erkennen und besitzt die passende „Waffe“, um den unfreundlichen Eindringling zu besiegen. Die Soldaten in diesem Krieg sind also die Antikörper, die sich mit dem Krankheitsmacher verbinden, so dass dieser ausser Gefecht gesetzt wird.

1. Staupe (maladie de carré, distemper)

Sie wird verursacht durch ein hochansteckendes Virus, das weltweit vorkommt. Es ähnelt dem Virus der menschlichen Masern, ist aber für den Menschen ungefährlich. Die Staupe wird durch Ausscheidung oder durch Belecken übertragen. Am häufigsten werden junge Hunde von 3 – 6 Monaten befallen; grundsätzlich ist die Ansteckung aber in jedem Alter möglich.

Die Krankheit kann 3 Organ-Systeme erfassen; entweder einzeln, oder noch schlimmer, kombiniert:

Luftwege mit Husten, Lungenentzündung

Magen-Darm mit Erbrechen und Durchfall

Nervensystem mit Gehirnentzündung. Oft damit verbundenen sind Krampfanfälle und ein unkoordiniertes Gehen.

In der Regel wird dies alles begleitet von hohen Fieberschüben und eitrigem Augenausfluss.

Helfen kann hier die vorbeugende Impfung, die gute Erfolge gegen diese gefürchtete Krankheit verspricht.

2. Hepatitis – ansteckende Leberentzündung (Hepatitis contagiosa canis)

Das hier verantwortliche Virus kommt ebenfalls weltweit vor. Übertragen wird es durch Kot und Urin von befallenen Hunden. Auch Tiere, die nicht krank sind, können Virus-Ausscheider sein. Das Krankheitsbild zeigt eine Leberentzündung, ev. Störungen der Blutgerinnung, blutigen Durchfall und in der Regel eine einseitige Hornhaut-Trübung. Auch Rachen- und Mandelentzündungen treten in Kombination mit Fieber auf. Auch hier ist eine Impfung erfolgversprechend.

3. Leptospirose

Die Erreger sind Bakterien und heissen Leptospiren. Diese kommen in verschiedenen Formen vor und befallen beim Hund die Organ-Systeme. Angesteckte Hunde, sowie Ratten und Mäuse scheiden mit dem Urin die Erreger aus. Auch der Mensch kann sich damit anstecken.

Beim Hund ergeben sich Nieren- oder Leberprobleme, Fieber, Erbrechen, Inappetenz, Muskelschmerzen, Gelbsucht und Störungen im Wasserhaushalt.

Die Behandlung mit Antibiotika und stärkenden Massnahmen bringen ziemlich gute Erfolge. Dennoch kann es auch zu dauerhaften Schäden kommen.

Die vorbeugende Impfung hilft auch in diesem Fall.

 

4. Parvovirose

Der Erreger, ein Virus, ist nahe verwandt mit dem Erreger der Katzenseuche. Es findet aber keine Übertragung Katze-Hund oder umgekehrt statt. Infiziert werden die Hunde durch den Kot. Parvoviren können jahrelang in der Umwelt überleben und sind sehr unempfindlich gegen Desinfektionsmittel.

Das Krankheitsbild zeigt sich aus durch Erbrechen und Durchfall, in vielen Fällen mit Blut vermischt, meist mit sehr schnellem Austrocknen des Körpers. Fieber ist ein Begleiter dieser Krankheit. Vom fast unmerklichen Verlauf bis zu plötzlichen Todesfällen ist alles möglich. Bei ganz jungen Welpen wird oft der Herzmuskel angegriffen, was Welpen töten kann, ohne dass vorher ein Krankheitszeichen sichtbar war. Die Behandlung ist auch hier unterstützend, mit viel Flüssigkeitsersatz. Wiederum kann der Hund einer Impfung unterzogen werden.

5. Zwingerhusten

Unter diesem Namen werden Infektionen der Atemwege durch verschiedene Viren und einer Bakterienart zusammengefasst:

Parainfluenza-Viren

Adenoviren

Bakteria bordetella bronchiseptica

Letzteres Bakterium ist verwandt mit dem Keuchhusten-Erreger der Kinder, ohne aber ansteckend für die Menschen zu sein. Übertragen werden diese Krankheits-Keime mit der Ausatmungsluft und beim Husten. Bei jungen, nicht sehr abwehrkräftigen Hunden, kann es zu Komplikationen kommen, wie z.B. Lungenentzündung. Wenn viele Hunde zusammen gehalten werden, z.B. in einem Tierheim oder bei einem Züchter mit vielen Tieren, ist die Ansteckungsgefahr gross. Die Krankheit äussert sich in einem plötzlich auftretenden intensiven Husten.

Die Therapie besteht aus lindernden Massnahmen und der Behandlung, der meist zusätzlich vorkommenden bakteriellen Infektion.

Die Impfung ist auch hier wiederum die beste Massnahme.

6. Tollwut (la rage, rabies)

Wenn diese Krankheit ausbricht, ist sie sowohl beim Mensch wie auch bei den Tieren tödlich.

Sie befällt das Nervensystem. In der Regel wird sie durch einen Biss hervorgerufen. Im Speichel sind die Tollwut-Viren konzentriert vorhanden. Von der Bissstelle steigen sie entlang der Nervenstränge nach oben, bis sie im Gehirn angelangt sind. Dort entsteht in der Folge eine unheilbare Gehirnentzündung.

Die Krankheitszeichen beim Hund wandeln sich von leichter Veränderung im Verhalten zu Reizbarkeit und ungesteuerter Aggression mit sich Festbeissen bis zu terminalen Lähmungen. Nach Kontakt mit tollwütigen Tieren muss sofort ein Arzt oder Tierarzt kontaktiert werden. Für gefährdete Menschen gibt es eine Serumbehandlung oder eine vorbeugende Impfung.

Bei uns in der Schweiz ist der Fuchs die zentrale Figur im Tollwut-Geschehen. Seit Füchse mit Schutzimpfung regelmässig behandelt werden, ist die Zahl der Tollwutfälle auf Null gesunken. Seit 1999 ist die Schweiz offiziell tollwutfrei. Hunde müssen nur noch vor einem Grenzübertritt geimpft werden.

 


Darm-Parasiten beim Hund

Die häufigsten Wurm-Arten bei unseren Hunden sind Spulwurm, Peitschenwurm und Hackenwurm. Alle drei gehören zu den Rundwürmern und sprechen in etwa auf die gleichen Wurmmittel an.

Es ist regional verschieden, welche Sorten häufiger vorkommen, aber sicher ist, dass die Spulwürmer am häufigsten vorkommen.

 

Warum werden diese Darm-Parasiten eigentlich bekämpft?

Sie schädigen den Organismus auf 3 Arten:

  1. Sie sind Schmarotzer, leben auf Kosten anderer. Sie entziehen dem Körper Nährstoffe und Blut.
  2. Sie irritieren durch ihre Bewegung die Darmwände und können dort Verletzungen verursachen. Die Folge kann Durchfall sein.
  3. Sie entlassen ihre Abfallprodukte in den Darm, was zu Vergiftungen führen kann.

 

1. Spulwurm Toxocara canis, Toxascaris leonina

Geschädigter     Art des Schadens     Verbreitung / Folgen
Hund    

Abmagerung, Blutarmut,

evt. Lungenentzündung,

evt. Tod
   

85% Welpen infiziert

Erwachsene Hunde haben Larven

im Körpergewebe
Mensch    

Lebervergrösserung

Befall von Hirn und Augen

eher selten
    evt. bei Kindern möglich
             

2. Hakenwurm Ancylostumum caninum

Geschädigter     Art des Schadens     Verbreitung / Folgen
Hund    

Blutarmut, Abmagerung

evt. blutiger Durchfall

   

häufig

Mensch     evt. Hautstörungen     selten
             

3. Peitschenwurm Trichuris vulpis

Geschädigter     Art des Schadens     Verbreitung / Folgen
Hund    

meistens ohne

sichtbare Symtome

   

meist geringe Schäden

             

4. Hundebandwurm (Dipylidium caninum)

Geschädigter     Art des Schadens     Verbreitung / Folgen
Hund    

Abmagerung, Blutarmut,

nerv. Störungen, Juckreiz

am After

   

häufigster Bandwurm

des Hundes

Mensch    

kann vorkommen

    nicht gefährlich / eher selten
           

Zecken

Vorkommen und Verbreitung

Zecken sind weltweit verbreitete blutsaugende Parasiten. Zecken sind für Mensch und Tier gefährlich, da sie Überträger gefährlicher Krankheiten sind.

Ein Irrglaube hat sich festgesetzt, dass die Zecken auf den Bäumen sitzen und sich von dort auf ihren Wirt (Mensch, Hund, Wild etc.) fallen lassen.

Das stimmt so nicht. Zecken leben in Bodennähe. Sie lauern in Gräsern, Sträuchern und Gebüschen im Wald. Sie sind aber auch auf Wiesen und Rasenflächen anzutreffen.

Sobald ein möglicher Wirt an ihnen vorbeistreift, setzen sie sich darauf ab. Sogleich suchen sie eine „warme“ Körperstelle auf. Sie betäuben die Stelle mit einem Biss, erst dann stechen sie zum Blutsaugen zu. Somit wird der Biss meist von Mensch und Hund nicht bemerkt.

Zecken kann es das ganze Jahr hindurch geben. Die Zecke kennt keinen Kalender. Die Temperaturen sind für die Zecken von grosser Bedeutung. Alles was sie braucht, sind stabile Temperaturen von mindestens +5 Grad Celsius in Bodennähe.

Zeckenarten

Der gemeine Holzbock, Ixodes ricinus

Lebt in Wäldern, Wiesen und am Wegesrand. Befällt gerne Hund, Mensch, Katze und Wild. Ist Krankheitsüberträger der Borreliose und der Frühsommer-Meningitis (FSME).

Die braune Hundezecke, Rhipicephalus sanguineus

Wurde aus mediterranen Urlaubsländern eingeschleppt. Sie kann Babesiose und Ehlichiose übertragen.

Die Buntzecke oder Auwaldzecke, Dermacentor reticulatus

Sie hat ein marmoriertes Rückenschild. Ihr Lebensraum sind feuchte Gebiete wie Moore, Sumpfgebiete und Auenlandschaften. Sie kann Babesiose übertragen.

Krankheiten durch Zeckenbefall

Borreliose (Lyme disease)

Borrelien sind Bakterien. Fieber, Appetitverlust, Gelenkentzündungen.

 

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) beim Menschen

Ist eine Viren Erkrankung. Mattigkeit, Fieber, Störungen im Bewegungsablauf.

 

Ehrlichiose (Rickettsiose)

Erlichien leben in den Monozyten. Fieber, Gewichtsverlust, Apathie, Lymphknoten-Schwellungen.

 

Babesiose (Piroplasmose)

Babesien sind Eizeller. Diese zerstören die roten Blutkörperchen. Häufigstes Symptom ist Blutarmut. Entzündliche Veränderungen der Augen.

Entwicklung der Zecke

Eine Zecke durchläuft 4 Stadien

 

  • Ei
  • Larve
  • Nymphe
  • erwachsene Zecke

 

Zur Entwicklung von Stadium 2-4 benötigt die Zecke Blutmahlzeiten. Die Entwicklungsstadien und die jeweilige Dauer hängt von den Witterungsbedingungen, Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit ab. Die Entwicklungszeit kann nach wenigen Monaten abgeschlossen sein, aber auch Jahre dauern.

Vorbeugende Massnahmen

Die einfachste Methode, wäre natürlich die Vermeidung dieser Gebiete.

Menschen sollten gute Kleidung (lange Hosen, Strümpfe, langarm Oberteil, geschlossenes Schuhwerk) tragen.

Damit das Infektionsrisiko gering gehalten werden kann, ist die Kontrolle nach dem Aufenthalt in diesen Gebieten, von Mensch und Hund sehr wichtig. Die Blutsauger sind zuerst an der Oberfläche unterwegs, um dann eine „warme“ Stelle zu finden. Auch bereits in der Haut verankerte Zecken können noch erfolgreich an der Erregerübertragung gehindert werden. Die Speichelsekretion beginnt frühestens zwei Stunden nach dem Ansaugen.

In der tierärztlichen Praxis gibt es speziell gegen Zecken gerichtete Wirkstoffe zur Anwendung:

  • Puder
  • Spray
  • Spot-on Präparate
  • Halsbänder

Wie entfernt man Zecken?

Mit einer Zeckenzange (in der Tierhandlung oder beim Tierarzt erhältlich) die Zecke so nahe wie möglich an der Haut erfassen, mit einer leichten Drehbewegung langsam und gleichmässig herausziehen. Die Stelle desinfizieren.

Man sollte nie versuchen, die Zecke mit den Fingern herauszuziehen. Das Quetschen der Zecke, vor allem des Hinterleibes, führt dazu, dass die Erregerflüssigkeit direkt in die Bisswunde gedrückt wird.

 

Vergessen Sie die „alten“ Mittel, z.B. mit Öl beträufeln. Die Zecke erbricht ihren Darminhalt in die Bissstelle.